Was ist das Swiss-Format?


Das Schweizer System, auch Swiss-Format genannt, ist ein Turnierformat, das besonders im Schach sehr häufig genutzt wird. Die Idee dahinter ist, dass man bei einer großen Teilnehmeranzahl eine Gruppenphase spielen möchte. Da dies in einer gewöhnlichen Gruppenphase aber bedeuten würde, dass sehr viele Spiele nötig wären, bietet Swiss einen Kompromiss: Mit jedem gespielten Match nähert sich dein Team, im Durchschnitt, anderen Teams auf deinem Level immer weiter an.

Als Beispiel nehmen wir unsere Starter Division. Vor dem ersten Match haben alle Teams 0 Punkte. Am ersten Spieltag werden alle Matches zufällig erstellt (der Rank in League of Legends aus der aktuellen oder vorherigen Saisons wird gewollt nicht berücksichtigt. Jedoch werden bekannte starke Teams gesetzt, um frühe Matches zwischen ihnen zu vermeiden). Jedes Match wird als Zwei-Spiele-Serie gespielt, es können also in jedem Match bis zu 2 Punkte geholt werden.

Nach dem ersten Spieltag haben alle Teams 2, 1 oder 0 Punkte - je nach Abschluss am ersten Spieltag. Nun kommt die Besonderheit des Swiss-Formats zum Zuge: Statt wie bei einer gewöhnlichen Gruppenphase den zweiten Spieltag ebenfalls auszuwürfeln, greift ein komplexer Algorithmus. Das Grundprinzip lautet: Teams mit der gleichen Anzahl an Punkten spielen gegeneinander, sofern möglich. Ausnahmen kommen z.B. bei einer ungeraden Anzahl an Teams mit der gleichen Punktzahl vor. Abgesehen von diesen wenigen Ausnahmen werden die Matches genau so bestimmt. An allen weiteren Spieltagen werden sie auf dieselbe Weise erstellt, sodass sich die Spielstärke der einzelnen Teams über einen längeren Zeitraum in der Tabelle widerspiegelt. Schließlich wird die gewöhnliche Gruppenphase auf die lediglich "relevanten" Matches verkürzt, ohne dass an kompetitiver Integrität eingebüßt wird.

Warum Swiss?



Wir verwenden Swiss an zwei Stellen: In der Starter Division und in der Kalibrierungsphase. Warum Swiss hier besonders gut geeignet ist, ist schnell zu sehen. Es gibt in der Kalibrierungsphase z.B. eine große, dreistellige Zahl an Teilnehmern und wir suchen letztlich nicht einen oder zwei Gewinner, sondern wollen alle Teams möglichst gemäß ihrer Spielstärke später in Divisionen einsortieren. Dies ist auch in der Starter Division der Fall. Hier wird der Vorteil gegenüber einer einfachen oder doppelten K.O.-Runde deutlich - Losglück gibt es im Swiss nicht. Selbst wenn man zu Beginn etwas schwächere Gegner erhält, wird man mit der Zeit immer stärkere Kontrahenten bekommen. Gleichzeitig haben Teams, die anfangs besonders starke Gegner hatten, weitere Chancen, trotzdem eine vordere Position zu erreichen. Selbst wenn man zwei-, drei-, viermal verliert, ist man noch nicht ausgeschieden. Bei einer K.O.-Runde ist dies zwangsläufig nicht gegeben.

Der Vorteil gegenüber einer Gruppenphase liegt ebenfalls auf der Hand. Bei ggf. mehreren hundert Teams ist eine große Gruppe kaum möglich, da dies hunderte Matches (minus 1) pro Team bedeuten würde. Eine Aufteilung in kleine Gruppen befördert wieder das Thema Losglück bzw. -pech.

Was ist der Buchholz-Score?



Es ist klar, dass bei vielen Teams und vergleichsweise wenigen Matches am Ende auch viele Teams punktgleich sein werden. Wie löst man das Problem? Die Antwort lautet: der Buchholz-Score. Kurz zusammengefasst ist der Buchholz-Score eines Teams die Summe der Punkte seiner Gegner. Wenn man gegen viele starke Teams gespielt hat, die am Ende auch viele Punkte geholt haben, ist der Buchholz-Score höher (und somit besser), als wenn man gegen eher schwächere Teams gespielt hat. Heißt also: Wer gegen starke Gegner spielt und genauso viele Punkte hat wie ein Team, das gegen eher schwache Teams gespielt hat, besitzt einen Vorteil. Der Buchholz-Score wird übrigens bereits in der Berechnung der Matches berücksichtigt.

Wie funktioniert Swiss konkret in der Prime League?



Kalibrierungsphase



Die Kalibrierungsphase findet zum Ende der Anmeldephase statt und wird aus den oben genannten Gründen im Swiss-Format ausgespielt. Ihre Aufgabe ist die einer Mini-Pre-Season - alle Teams unterhalb Division 5 können teilnehmen und werden abhängig von ihrem Abschneiden potentiell einer höheren Division zugeordnet. Beachtet, dass ihr durch ein schlechtes Ergebnis in der Kalibrierungsphase nicht einer niedrigeren Division zugeordnet werdet als der, für die ihr euch anderweitig qualifiziert habt.

In der Kalibrierungsphase werden bis zu fünf Runden an jeweils zwei Nachmittagen gespielt. Sobald alle Matches einer Runde geendet haben, kann die nächste Runde mit neuen Matchups erstellt werden. Selbst bei der 3. oder 4. Niederlage lohnt es sich noch, weiterzuspielen. Jeder Punkt mehr kann am Ende ausschlaggebend für eine höhere Einstufung sein. Außerdem sollten die Matches immer interessanter werden. Wenn ihr extrem stark seid, werdet ihr nach und nach auf Gegner treffen, die eher eurem Skill entsprechen, was zu knapperen Matches führen sollte. Das Gleiche gilt auch für neuere Teams. Es kann frustrierend sein, von Spielern, die tausende Stunden in League of Legends mehr auf dem Konto haben, deutlich besiegt zu werden. Aber auch für euch gilt: In den späteren Runden sollte es interessanter werden.

Starter Division



Auch in der Starter Division haben wir uns für das Swiss-Format entschieden. Der Hauptgrund hierbei ist, dass die Skillunterschiede in der Starter Division potenziell ebenfalls sehr groß sein können. Das Ziel ist auch hier, die teilnehmenden Teams möglichst entsprechend ihres Spielniveaus für die folgende Saison in die verschiedenen Divisionen einzusortieren.

Immer montags wird der jeweils nächste Spieltag berechnet und bekannt gegeben. Alle Teams haben dann von Dienstag bis Sonntag Zeit, ihr Match zu spielen. Das Ganze läuft sieben Wochen lang, das heißt, dass jedes Team sieben Matches hat. Im Anschluss erhaltet ihr für die folgende Saison der Prime League eine Einstufung in eine für euch angemessene Division, basierend auf eurem Ergebnis.


Gegen wen spiele ich als nächstes?



In der Starter Division wird der nächste Spieltag immer am Montag erstellt, voraussichtlich am späten Nachmittag oder frühen Abend. Zum einen wollen wir sicherstellen, dass alle möglichen Proteste der Vorwoche ausgiebig geprüft werden können. Zum anderen müssen für die Erstellung der Matches der Folgewoche sämtliche Matches abgeschlossen sein.
In der Kalibrierungsphase wird die nächste Runde erstellt, sobald alle Matches der vorherigen Runde abgeschlossen sind.

Habt ihr möglicherweise Detailfragen oder es ist noch etwas unklar? Schreibt uns doch einfach ein Support-Ticket.